Little Boy

Lawrence Ferlinghetti: Little Boy.  Roman
Schöffling & Co. 2019
ISBN 978-3-89561-441-5
216 Seiten, Hardcover, Schutzumschlag
22 Euro


Little Boy may start off sounding like a conventional memoir, but before long, Ferlinghetti reclaims his beat soul, quickens the pace, dropping punctuation like a used-up booster rocket, and off we go on the last wild, motor-mouth, book-length riff of this poet’s generation. All finger-popping readers will be gleefully swept up in this hip word-flood, this spontaneous stream—no, make that torrent of consciousness. Bravo, maestro!
(Billy Collins)


Was Intertextualität in der Moderne bedeutet, bekommt man vielleicht an keinem Werk so deutlich zu fassen wie an Ferlinghettis.
(Jan Wiele, FAZ, 16.03.2019)

Beginnt wie ein Roman, aber nach nicht einmal dreißig Seiten hebt er ab, strudelt um die Fragen Wer bin ich? Was bewegt mich?, schlingert um Biografisches, Literarisches, Historisches, Gesellschaftskritisches, strömt um Gegenwärtiges und Vergangenes mit zauberhafter Ironie.
(Franziska Hirsbrunner, SRF, 20.03.2019)

Der New York Times gab Ferlinghetti zwar die Auskunft, »Little Boy« sei kein autobiografischer Roman. Aber dieser Erzähler-Freigeist, dessen Gedanken und Geschichten auf wildeste Weise ins Kraut schießen und mäandern, ist mit Lawrence Ferlinghetti doch aufs Engste verwandt.
(Ulrich Rüdenauer, WDR 3, 22.03.2019)

Die Suche nach der noch nicht ganz verlorenen Zeit aber ist der eigentliche Handlungsstrang dieses Buchs. Der Erzähler ist jener mythische Odysseus auf Irrfahrt durch ein hundertjähriges Leben und eine zunehmend verrückter scheinende Welt. … Wie ein Derwisch streift der Erzähler durch die Vergangenheit, die aus Bildern und Büchern besteht, aus schillernden Begegnungen und hakenschlagenden Bewegungen, … anspielungsreich und voller Drive, nicht selten auch mit einem jugendlichen Hang zum Kalauer. Altersmilde wirkt das nie.
(Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 22.03.2019)

Eine Art Autobiografie, die konventionell beginnt und schließlich als reißender Wortstrom über die Ufer tritt, eine poetische Meditation, im Wortsinn ohne Punkt und Komma, über sein inneres und äußeres Leben, das selbst oft genug poetisch war.
(Frank Schäfer, taz, 23.03.2019)

Unverblümt, scharfsinnig und humorvoll.
(Barbara Munker, dpa, 23.03.2019)

Wer immer sich unterwirft, Ferlinghetti ist es gewiss nicht. … Es ist der gute alte stream of consciousness, anspielungsüberreich wie beim mittleren Saul Bellow, und nebenbei muss die Weltliteratur von Plato über Dante und Cervantes abgehandelt werden.
(Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung, 23.03.2019)

Ein hirnrauschenerzeugendes Weltpoem, nichts weniger.
(Bettina Fraschke, HNA Hessische/Niedersächsische Allgemeine)

Calderon della Barcas Diktum »La vida es un sogno« als Motto … wird auf diesen gut 200 Seiten spektakulär illustriert.
(Stefan Buck, Die Welt, 23.03.2019)

Ein unwiderstehlicher Flow …, der mich an Coltrane-Tracks denken lässt und den man … auch als Statement gegen den dämlichen Trend zu breitest ausgewalzten Romanen verstehen kann.
(Franz Dobler, Junge Welt, 23.03.2019)

Dieses Buch sollte an Schreibschulen und Dichterinstituten ausliegen, kostenlos.
(Alexander Kluy, Buchkultur, Frühjahr 2019)

Ein Prosagedicht, eine Fantasie, ein Monolog, der vom Hundertsten ins Tausendste gerät und immer auch politisch ist, kapitalismuskritisch sowieso.
(Peter Pisa, Kurier, 06.04.2019)

»Little Boy« ist der Roman über ein Leben, das zugleich das eines alternativen Amerika ist. … Ein einzigartiger »Jahrhundertgesang« voller »Schwemmmaterial« an Bewusstsein und Erinnern und Assoziationslust über die unabschließbare Suche nach dem eigenen Ich abseits von Konsum und Kapitalismus.
(Manfred Bosch, ekz-Bibliotheksservice, 08.04.2019)

Er lässt mit wildem Blick die Realität vorüberziehen, um eine Fabel von Schall und Wahn entstehen zu lassen, die alles besagt, … ohne Punkt und Komma.
(Ute Büsing, INFOradio rbb, 05.05.2019)

Die Geschichte eines eindrucksvollen und prallen Lebens fließt einfach so in den Leser hinein. Das ist mitunter keine leichte Kost, man braucht Zeit zur Lektüre. Die sollte man sich nehmen.
(Harald Schwiers, Kurier, 31.05.2019)

So wild, wie der Beat in Musik und Literatur tobte, so temperamentvoll und leidenschaftlich lässt Ferlinghetti den Anbruch der Hippiebewegung wieder lebendig werden.
(Buchreport, 1/ 2019)

An der Schwelle zum eigenen hundertsten Geburtstag erinnert sich der Beat-Poet Lawrence Ferlinghetti nun an seine Kindheit und erzählt davon in einem eigenen, hakenschlagenden, kraftvollen Ton, der konzentrische Kreise um das eigene Ich legt und jeder Chronologie spottet. »Little Boy« ist als Roman ausgewiesen, sprengt aber die Gattungsgrenze erheblich und wird schließlich zum Langgedicht in Prosa – eruptiv, assoziativ, mit Freude am Nonsens und zugleich von großem Ernst durchzogen, wenn es um die Verteidigung der Poesie gegen die Auswüchse der Moderne geht.
(Aus der Begründung der Darmstädter Jury zur Auszeichnung als Buch des Monats Juni 2019)

Um die Beat-Literatur ist es hierzulande leise geworden. Dieses sehr gut übersetzte Wort- und Gedächtnis- und Lebensbilderstrudelbuch, kunstvoller komponiert, als es den ersten Anschein hat, was eine zweite Lektüre offenbart, korrigiert dies. Literarische Avantgarde ist langweilig? Hier nicht.
(Alexander Kluy, Jüdische Allgemeine, 25.07.2019)

Was für ein Buch! … Das Jahrhundert wirft sich auf und seine Katastrophen verlieren die Abgrenzung. … Ein Sprachsturm. … Chapeau!
(Jan Kuhlbrodt, Signaturen, 8/ 2019)